Mut und
Versöhnung

Fahrrad-Pilgerreise

  • Aktion Sühnezeichen: Gründung und Spaltung

    1958 gründeten der Jurist Lothar Kreyssig und der Theologe Franz von Hammerstein Aktion Sühnezeichen. Im Gründungsaufruf bat Kreyssig Jugendliche, für ein Jahr in eins der Länder zu gehen, denen Deutschland im Zweiten Weltkrieg am meisten Leid zugefügt habe - als Bitte um Vergebung und Frieden. Mit der anschließenden Unterschriftensammlung legte er den Grundstein für die Aktion Sühnezeichen. Aktion Sühnezeichen wurde als gesamtdeutsche Organisation gegründet, doch der Bau der Berliner Mauer führte dazu, dass sie sich spaltete und sich zwei Organisationen mit dem gleichen Ziel, jedoch unterschiedlichen Konzepten von Freiwilligendiensten entwickelten, eine in West- die andere in Ostdeutschland.

  • Aktion Sühnezeichen Friedensdienste und Kreisau

    Franz von Hammerstein, ein evangelischer Theologe und Mitbegründer der ASF, baute Ende der fünfziger Jahre zusammen mit Harald Poelchau, Gefängnispfarrer und Mitglied des Kreisauer Kreises, die evangelische Industriejugend Berlin und das „Haus Kreisau“ auf. Das „Haus Kreisau“ ist bis heute eine Organisation, die das Gedenken an den Kreisauer Kreis fördert und deren Bildungsarbeit sich an junge Auszubildende richtet. 1989 wurde Franz von Hammerstein Mitbegründer der Kreisau-Initiative und Mitglied im Ehrenrat der Stiftung Kreisau.

     

  • Fahrrad-Pilgerreise

    1965 fuhren 20 junge Männer aus der DDR mit Fahrrädern von Görlitz bis zum ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz. Zu den Stationen auf dieser Reise gehörten mehrere ehemalige Konzentrationslager, darunter auch Groß-Rosen – nur gut 30 km von Kreisau entfernt. Zeitgleich fuhr eine Gruppe junger Frauen in das ehemalige Konzentrationslager Majdanek. An den verschiedenen Orten leisteten die Teilnehmenden jeweils mehrere Tage freiwillige Arbeit. Während die polnischen Medien auf die Fahrrad-Pilgerreise eher zurückhaltend reagierten, war die Reaktion der polnischen katholischen Kirche sehr enthusiastisch. Die DDR-Führung hingegen stand der Aktion Sühnezeichen ablehnend gegenüber, da ihr Engagement der offiziellen Ablehnung der Schuld für die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs widersprach.
    Im Jahr 2008 wiederholten drei Teilnehmer die Reise und wurden von einem Kamerateam begleitet, woraus der Film „Leise gegen den Strom“ entstand.

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